Growth Mindset - Grundlagen für Erfolgsteams schaffen!


Wie wir schon in unserem Artikel New Work - Kompetenzen für Führung geschrieben haben, ist das Growth Mindset der wohl entscheidendste Erfolgsfaktor und auch Abgrenzungsmerkmal für Führungskräfte. Wer daran glaubt, dass seine Mitarbeiter*innen kein Talent brauchen, sondern hart arbeiten können, um erfolgreich zu sein, geht anders mit ihnen um. Man vertraut anderen größere Projekte an und verteilt gerne neue, herausfordernde Verantwortlichkeiten.

Eine Herausforderung gibt es aber sicherlich in diesem Zusammenhang: das Mindset der Mitarbeiter*innen. Es ist immer schwierig, wenn das Mindset - oder auch etwas anderes - nur von einer einzelnen Person im Team abhängt. Es ist geschickter, es einfach im Team zu verankern und somit eine breite Grundlage zu schaffen.

Die Grundlage des Growth Mindsets im Team wird gelegt, wenn das Lob bzw. die Anerkennung nicht mehr auf der Leistung und dem Ergebnis basieren, sondern auf der Anstrengung und dem Versuch die Ergebnisse zu erlangen. Ganz eng verbunden mit diesem Mindset ist demnach die Fehlerkultur - das Klima, dass erlaubt, Fehler zu machen, sie zu “veröffentlichen”, aus ihnen zu lernen und sich auszuprobieren.

Welche Routinen und Rituale lassen sich im Team einführen, um diese Fehlerkultur zu kultivieren?

Fuck-up Nights

Veranstaltet doch einfach mal einen Abend im Monat, in dem jede*r seine / ihre größten Fuckups teilen kann. Das kann alles sein von “Ich bin 30 Minuten zu spät zum Kunden gekommen.” über “Ich habe den Investoren falsche Zahlen geliefert.” zu “Ich habe die Deadline nicht eingehalten und vergessen es den anderen mitzuteilen.”

Bei der Fuck-up Night geht es darum, sich zu outen, seine Fehler einzugestehen und - noch viel wichtiger - seine Learnings (Lerneffekte) daraus zu ziehen und sie ebenfalls mitzuteilen. Daraus lernen wiederum andere und müssen eventuell nicht die gleichen Fehler wiederholen. Und falls sie es doch tun, ist der Lerneffekt vielleicht noch größer, weil die Reflexion dazu ja bereits stattgefunden hat.

Retrospektiven

Ob einmal wöchentlich oder monatlich, die Retrospektive ist ein tolles Format für eine kurze Rückschau. Man kann sich an drei verschiedenen Fragen entlanghangeln: “Was lief gut?”, “Was lief nicht gut?”, “Was können wir beim nächsten Mal anders / besser machen?”. Wichtig ist dabei, dass die Learnings festgehalten werden und dass jeder die Chance hat, seine persönlichen Herausforderungen und auch Erfolge zu teilen.

Kollegiale Fallberatung und Qualitätszirkel

Beide Formate bieten Plattformen für den Austausch unter Kolleg*innen. Bei der Kollegialen Fallberatung macht es Sinn, den Teilnehmendenkreis so zusammenzustellen, dass ein echter fachlicher Austausch stattfinden kann. Das kann passieren, wenn sich beispielsweise 8 Führungskräfte oder wenn sich 6-8 Marketing Menschen treffen. Eine Person bringt ihren Fall / ihre Herausforderung ein, und die anderen beraten sie dazu. Beim Qualitätszirkel ist das Prinzip ganz ähnlich, allerdings geht es eher darum Herausforderungen, Probleme oder gescheiterte Initiative bereichs- oder teamübergreifend zu diskutieren. Der Vorteil davon ist, dass die gleichen Fehler nicht in allen Teams wiederholt werden müssen und sich Wissen in der ganzen Organisation verbreitet und nicht in nur einem Team verhaftet.

Job Rotation

Job Rotation bringt die Leute raus aus ihrer Komfortzone. Jemand der sich sonst immer nur in einem Bereich bewegt, in dem er sicher ist, dass er oder sie alles kann, keine Fehler macht und immer glänzt, kommt man nicht weiter. Nur wer sich auch mal aus dem Fenster lehnt, sich mit Menschen umgibt, die Dinge besser können als man selbst und einfach mal zugibt, dass man etwas nicht kann, hat das Mindset zur Weiterentwicklung. Bei der Rotation seines Jobs geht es genau darum. Führt doch einfach ein, dass in jedem Team, alle drei Monate, eine Person für 3 Tage oder eine Woche, einen komplett anderen Job macht. Was wäre, wenn der / die Office Manager*in auf einmal Entwickler*in sein kann - oder umgekehrt, der / die Azubi im Vorstandsmeeting sitzt und der / die Chef*in am Band steht? Das wäre mit Sicherheit sehr unkomfortabel :)

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Im September haben wir ein sehr schönes Meetup zum Growth Mindset veranstaltet. Nach einem kurzen Input zum Growth Mindset ging es in die Gruppenarbeitsphase: “Was können wir auf individueller, Team- und Organisationsebene tun, um das Growth Mindset zu fördern und verankern?” Viele Ideen, die ich hier genannt habe, haben sich aus den spannenden Diskussionen im Meetup ergeben. Auch das Bild ist dabei entstanden!


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